Die Karte können Sie im Kartendienst der LUBW abrufen.

In Baden-Württemberg gibt es derzeit 302 Natura 2000 Schutzgebiete mit einer Fläche von rund 830.000 Hektar.

Was bedeutet Natura-2000?

Natura 2000 ist eine europäische Naturschutzkonzeption auf Grundlage der EG-Vogelschutzrichtlinie aus dem Jahr 1979 und der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie aus dem Jahr 1992.

Die EG-Vogelschutzrichtlinie sichert die Erhaltung aller wildlebenden Vogelarten der Mitgliedstaaten. Die FFH-Richtlinie schreibt ergänzend den Schutz von europaweit gefährdeten, natürlichen und naturnahen Lebensräumen sowie von Vorkommen gefährdeter Tier- und Pflanzenarten vor. Mehr Informationen zur EG-Vogelschutzrichtlinie finden Sie hier in diesem Bericht.

Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben sich damit die Erhaltung der biologischen Vielfalt in Europa zum Ziel gesetzt und den Aufbau eines zusammenhängenden Netzes europäischer Schutzgebiete beschlossen. Nach Vorgaben der beiden Richtlinien muss jeder Mitgliedstaat Gebiete benennen, die für die langfristige Erhaltung von wildlebenden Vogelarten beziehungsweise von europaweit gefährdeten Lebensräumen, Tier- und Pflanzenarten wichtig sind.

In Deutschland sind dafür die Bundesländer zuständig. Baden-Württemberg hat Ende 2007 seine Gebietsmeldungen an die EU abgeschlossen. Aktualisierungen werden bei Bedarf durch Deutschland an die EU übermittelt.

Managementpläne enthalten konkrete Maßnahmen

Neben der Ausweisung und der Durchsetzung des gesetzlichen Schutzes von Natura 2000 Gebieten, ist es wichtig, dass die Gebiete entsprechend gemanagt werden. Hierzu gehört ein gesetzliches Verschlechterungsverbot. Die darüber hinaus erforderliche Pflege der FFH- und Vogelschutzgebiete wird zu einem wesentlichen Teil durch vertragliche Vereinbarung mit den Landnutzenden gesichert. Über die Landschaftspflegerichtlinie erhalten Landwirtinnen und Landwirte für besondere Bewirtschaftungsauflagen zum Schutz von Arten oder Lebensräumen eine finanzielle Förderung.

Die fachliche Grundlage für Erhaltung und Pflege der Gebiete bilden die Managementpläne, auch MaP genannt. Sie enthalten konkrete Maßnahmen, um die Lebensräume und Arten besser zu schützen und zu entwickeln. Die Managementpläne sind auch Grundlage für Verträge nach der Landschaftspflegerichtlinie (LPR) oder dem Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT). Weitere Informationen zu den Fördermöglichkeiten für die Bewirtschaftung von FFH-Gebieten in Baden-Württemberg gibt der Förderwegweiser des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Maßgeblich für die Beurteilung der Zulässigkeit von Plänen und Projekten, die die Natura 2000-Gebiete betreffen, wie beispielsweise für den Bau eines Gebäudes oder touristischer Nutzungen, sind die Schutzgebietsverordnungen und Managementpläne der Regierungspräsidien.