Fische und Muscheln zur Bewertung des chemischen Gewässerzustands
Der gute chemische Zustand der Gewässer ist Grundlage für ein intaktes aquatisches Ökosystem. Der chemische Zustand wird anhand von Umweltqualitätsnormen (UQN) für bestimmte Schadstoffe bewertet. Einige dieser Stoffe können sich über die Nahrungskette in Wasserorganismen (Biota) anreichern, sind aber in der Wasserphase nur in Spuren vorhanden. Diese Stoffe werden anhand von Biota-UQN für Fische (Tabelle 1 im Tabellenband, unten zum Download) und Muscheln (Tabelle 2 im Tabellenband) bewertet. Die UQN wurden von der Europäischen Union in der Richtlinie 2013/39/EU geregelt.
Schadstoffe in Fischen überschreiten regelmäßig die Grenzwerte
In den Jahren 2021 (Tabelle 3 im Tabellenband) und 2022 (Tabelle 4 im Tabellenband) wurden bei Fischen an allen Probenahmestellen die UQN für Quecksilber (Hg) bis zu 7-fach und polybromierte Diphenylether (PBDE) bis zu 56-fach überschritten.
Die UQN für Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) wurde beim Rhein 2021 an 2 von 4 Untersuchungsstellen 7- beziehungsweise 10-fach überschritten. Knapp überschritten wurde sie im selben Jahr an einer der vier untersuchten Stellen am Neckar und an einer der zwei Probestellen an der Donau. Im Jahr 2022 wurde für PFOS an keiner der Untersuchungsstellen an Rhein, Neckar und Donau eine Überschreitung der UQN feststellt (Tabelle 4 im Tabellenband).
Die UQN für Quecksilber, PBDE und PFOS wurden bei Fischen nicht eingehalten und damit das Ziel des guten chemischen Zustandes nicht erreicht.
2021 und 2022 keine Überschreitungen der Schadstoffe in Muscheln
Bei Muscheln wurde 2021 (Tabelle 5 im Tabellenband) und 2022 (Tabelle 6 im Tabellenband) im Vergleich mit früheren Untersuchungen (vergleiche Umweltdaten 2021, Seite 136) für die untersuchten Stoffe Dioxine und dioxinähnliche Verbindungen, Benzo(a)pyren und Fluoranthen keine Überschreitung der UQN nachgewiesen.