Die Belastung durch Ammoniak ist stark von den das Umfeld prägenden Emissionen abhängig. Messungen von Ammoniak finden in Baden-Württemberg zum einen im emittentenfernen Umfeld, also in größerer Entfernung beispielsweise zu landwirtschaftlichen und industriellen Emittenten, statt. Diese emittentenfernen Messungen sollen eine Bewertung der Ammoniakvorbelastung für das jeweilige Umfeld ermöglichen. Zum anderen finden Messungen im emittentennahen Umfeld, also in direkter Nähe zu Emittenten statt, beispielsweise an verkehrsgeprägten Standorten. Somit sollen emissionsbedingte Veränderungen festgestellt werden, beispielsweise der Einsatz von Katalysatoren.
Steigende Belastung durch Ammoniak in der Nähe der Landwirtschaft
Auffällig sind vor allem die der Kategorie Landwirtschaft zugehörigen Messstandorte. Hier ist die Belastung durch Ammoniak zuletzt gestiegen und lag im Jahr 2022 im Bereich von 1,5 bis 6,4 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³). Im Jahr 2023 war die Belastung durch die landwirtschaftlich geprägten Standorte dagegen deutlich geringer mit maximalen Jahresmitteln von 3,7 Mikrogramm pro Kubikmeter. Die verkehrsgeprägten Standorte zeigen eher rückläufige Ammoniakkonzentrationen, mit maximalen Jahresmittelwerten im Jahr 2023 von 3,6 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Hohe Temperaturen begünstigen die Bildung von Ammoniak
Neben den Emissionen spielt die Meteorologie eine wesentliche Rolle für die Höhe der Ammoniakkonzentrationen. Warmes und trockenes Wetter führt zu höheren Ammoniak-Belastungen, weshalb zum Beispiel empfohlen wird, Gülle bei kühleren Temperaturen auszubringen. Im Hinblick auf die insgesamt eher ansteigenden Temperaturen wird Ammoniak mehr in den Fokus rücken.