Glasrecycling

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Umweltdaten Bericht 2024 01.11.2024

Glasrecycling: Viele nutzen den Altglas-Container falsch

In den Pandemiejahren 2020 und 2021 fiel in Baden-Württemberg deutlich mehr Glasabfall an als vorher. Prinzipiell lässt sich Altglas prima recyceln. Aber oft landen falsche Stoffe im Container.

Die Menge an Glasabfällen nach der Sortierung lag im Zeitraum 2011 bis 2019 zwischen 270.000 und 280.000 Tonnen. In den Pandemiejahren 2020 und 2021 stieg die Menge allein in Baden-Württemberg um 20.000 Tonnen auf 300.000 Tonnen an, sank danach wieder auf den Wert von 2019. Ein Grund könnte ein stärkerer Verbrauch an haltbar gemachten Lebensmitteln während der Corona-Pandemie sein.

Recycling von Behälterglas

Der wichtigste Rohstoff in der Behälterglasindustrie ist mittlerweile Altglas. Durch die Verwendung von Altglas bei der Glasproduktion können bis zu 30 Prozent Treibhausgase eingespart werden.

Eine Tonne Altglas darf jedoch nicht mehr als 25 Gramm an Keramik, Steinen und Porzellan (KSP-Fraktion) enthalten und maximal 5 Gramm an Nichteisenmetallen wie Aluminium. Außerdem müssen die Grenzwerte für Eisenmetalle und für organische Bestandteile wie Kunststoffe und Papier eingehalten werden.

Der Kreislauf des Glasrecyclings beginnt mit dem farbgetrennten Einwerfen von Altglas. Die Glasbehälter werden geschreddert und die Scherben danach farblich und auf Fremdstoffe hin sortiert. Dann werden die Scherben in der Schmelzwanne geschmolzen und das so entstandene Glas kann wieder in der Produktion von Glasbehälter wie Flaschen eingesetzt werden.

Achten Sie unbedingt auf die Farbreinheit

Die Farbreinheit der Altglasscherben ist für das Recycling ausgesprochen wichtig. Um weißes Behälterglas herzustellen, ist bei einer Altglasscherbenzugabe von 50 Prozent eine Farbreinheit von 99,7 Prozent erforderlich. Der Fehlfarbenanteil im Braunglas darf die 8 Prozent-Marke nicht überschreiten. Nur im grünen Glas dürfen bis zu 15 Prozent andere Farben wie zum Beispiel blaues Glas enthalten sein.

Was nicht in den Altglas-Container gehört

Bestimmte Stoffe lassen sich bei der Altglasaufbereitung nur schwer aussortieren und können zu hohen Produktionsausfällen oder zur Anreicherung von Schwermetallen im Behälterglaskreislauf führen. Dazu gehören:

  • Fensterglas,
  • Autoglas,
  • Kristallglas,
  • Spiegelglas,
  • feuerfeste Gläser wie Laborglas, Ceran® und Pyrex®,
  • Keramiktassen,
  • Plastiktüten und
  • Restmüll.

Wichtige Mengen gehen im Restmüll verloren

Leider fehlen wichtige Mengen an Behälterglas im Recycling. Große Mengen gehen durch Fehlwürfe im Restmüll verloren. Ein weiterer Grund sind achtlos weggeschmissene Flaschen im öffentlichen Raum wie Parks oder öffentliche Plätze sowie die Entsorgung in die dort aufgestellten Abfallbehälter. Dieser Abfall wird nicht mehr sortiert und landet direkt im Restmüll und damit in der Verbrennung. Deutschlandweit geht dadurch jedes Jahr eine Menge von 350.000 Tonnen Behälterglas verloren Das entspricht der Menge an Glasabfällen, die in Baden-Württemberg im Jahr 2021 gesammelt wurde.


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