Was messen die Satelliten und wie tun sie das?
Mit dem satellitenbasierten Gewässermonitoring (SATWAQMON) können unterschiedliche Gewässerqualitätsparameter erfasst werden, die Informationen zum Zustand des Gewässers liefern:
- Die Chlorophyll-a-Konzentrationen (CHL)
beschreibt die Algenentwicklung und Algenverteilung in einem See.
- Die Sichttiefe (SDD) ist ein allgemein bekannter einfacher Parameter, der summativ optische Eigenschaften eines Gewässers erfasst. Die Sichttiefe wird zum Beispiel durch Algenblüten oder auch Flusswasserfahnen, die gelöste Substanzen in einen See eintragen, beeinflusst.
- Der trophischer Status Index eines Sees (TSC), der Informationen darüber liefert, wieviel Nährstoffe zur Verfügung stehen und wie stark die Primärproduktion von Algen in einem Gewässer ist.
Der satellitenbestimmte trophische Status Index unterscheidet sich methodisch von der in situ bestimmten Trophie.
Für das Gewässermonitoring stehen sowohl Satelliten mit einer gröberen räumlichen Auflösung (zum Beispiel: Sentinel 3, Auflösung = 300 Meter) und einer täglichen Überflugfrequenz als auch solche mit höherer räumlicher Auflösung (zum Beispiel: Sentinel 2 A/B, Auflösung = 10 bis 60 Meter) und geringerer Überflugfrequenz (alle 5 Tage) zur Verfügung.
Mehr zur Entwicklung des SATWAQMON-Programmes lesen sie hier.
Welche Seen wurden untersucht?
In Baden-Württemberg gibt es eine große Anzahl von natürlichen und künstlichen Seen und stehenden Gewässern. 28 Seen mit einer Fläche größer als 50 Hektar, etwa 260 Seen größer als 10 Hektar und rund 1300 Seen größer als 1 Hektar.
Im Jahr 2022 wurde das satellitenbasierte Gewässermonitoring auf insgesamt 50 Seen verschiedener Größenklassen angewendet. Im Jahr 2023 wurden bereits für 200 Seen Gewässerqualitätsinformationen abgeleitet.
Vergleich der Seen
Auf den ersten Blick sieht man, dass hohe mittlere Chlorophyll-a-Werte in den betrachteten Seen mit niedrigeren mittleren Sichttiefen korrespondieren und der trophische Status Index – als Anzeiger der Nährstoffkonzentrationen und der Produktivität eines Gewässers – mit den Chlorophyll-Konzentrationen direkt korreliert.
Solche Boxplot-Darstellungen können dabei helfen, größere Gruppen von Gewässern schneller einzuordnen und zu sehen, wo evtl. potentiell schwierige Entwicklungen auftreten. Außerdem vermitteln Sie ein besseres Systemverständnis für die Gesamtheit der untersuchten Seen.