Aus den Daten der Überwachung der kerntechnischen Anlagen in Baden-Württemberg ergeben sich keine Überschreitungen der zulässigen Grenzwerte. Für die Bevölkerung ergibt sich keine unzulässige Strahlenexposition durch den Betrieb kerntechnischer Anlagen (Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung - Jahresbericht 2020, BMUV 2023).
Ein Maß dafür, wie stark die Bevölkerung durch radioaktive Stoffe aus der Umwelt betroffen ist, gibt die Gamma-Ortsdosisleistung. Durch ein flächendeckendes Netzwerk an Messgeräten, die über ganz Deutschland gleichmäßig verteilt sind, wird erfasst, wie hoch die Energiemenge ist, der man durch Umweltradioaktivität ausgesetzt ist. Messergebnisse mit Werten oberhalb der natürlichen Aktivität lassen daher Rückschlüsse auf mögliche künstliche Freisetzungen radioaktiver Stoffe zu.
Die Messwerte der Gamma-Ortsdosis liegen im Bereich der natürlichen Untergrundstrahlung.
Um Kernkraftwerke besonders genau zu überwachen, wird für diese auch die Neutronen-Ortsdosisleistung ermittelt. Beim Betrieb von Kernkraftwerken spielen Neutronen für die Spaltprozesse eine entscheidende Rolle. Eine genaue Kontrolle dieser Messwerte gewährleitet die Sicherheit der Kernkraftwerke.
Die Werte der Neutronen-Ortsdosis liegen unterhalb der Nachweisgrenze.
Die effektive Dosis aus Ableitungen mit der Abluft und dem Abwasser liegt für Erwachsene für die Umgebung der drei baden-württembergischen Kernkraftwerksstandorte Philippsburg, Neckarwestheim und Obrigheim unter 0,001 Millisievert pro Jahr.
Die Überwachung kerntechnischer Anlagen umfasst die Messungen der Gamma-Ortsdosis, der Schadstoffe, die in die Luft abgegeben werden und des Niederschlags, wobei Boden, Bewuchs, pflanzliche Nahrungsmittel, Milch und Milchprodukte, Oberflächenwasser, Sedimente, Fische und Trinkwasser untersucht werden.