Eine aktuelle repräsentative hydrologische Übersicht zur Abflusssituation an den Landespegeln in den letzten 12 Monaten bietet das Diagramm „Hydrologische Übersicht“ (Hydrologische Übersicht der HVZ-Kennwertpegel).
Aufgaben des Pegelmessnetzes
An den Pegeln werden automatisch die Wasserstände von Bächen, Flüssen und Seen gemessen. An Bächen und Flüssen werden außerdem die Abflüsse ermittelt. Der Abfluss ist das Wasservolumen, das in einem bestimmten Querschnitt pro Zeiteinheit abfließt und einer Fläche (Einzugsgebiet) zugeordnet ist. Der Abfluss bestimmt an Fließgewässern maßgeblich den Gewässerzustand.
Hochwassersichere Mess- und Übertragungstechnik
An den Landespegeln ist die Messtechnik so ausgelegt, dass selbst bei einem starken Hochwasser, wie es sich statistisch nur alle 500 Jahre einmal ereignet, zuverlässig die Messwerte ermittelt und online an die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) übertragen werden.
Robuste Messwerte vom Niedrigwasser bis zum Hochwasser
Die Landespegel sollen die Messbereiche Niedrigwasser, Mittelwasser und Hochwasser abdecken. Sie müssen so konzipiert und betrieben werden, dass schon die ungeprüften Rohdaten (Wasserstand und Abfluss) nach der Übertragung zur HVZ für eine zeitnahe Veröffentlichung und Vorhersage geeignet sind. Bisher werden die Daten von 98 Pegeln für die Auswertungen des Niedrigwasser-Informationszentrums verwendet. Es besteht noch erheblicher Bedarf für die Ertüchtigung weiterer Pegel für die adäquate Erfassung der Niedrigwasserabflüsse.
Die Daten der Landespegel werden für vielfältige Aufgaben genutzt:
- Sie liefern Daten für den Hochwassermeldedienst und setzen den Hochwasseralarm ab.
- Die Daten der Landespegel sind die Grundlage für die Abflusskennwerte, die wiederum eine fachliche Grundlage für Hochwassergefahrenkarten und wasserrechtliche Verfügungen der Unteren Wasserbehörden sind.
- Die an den Pegeln erfassten Abflüsse dienen der Frachtberechnung und Plausibilisierung von Gewässergütedaten.
- Einzelne Messstellen des Landes werden zusätzlich für besondere Landesaufgaben herangezogen, die sich beispielsweise aus der örtlichen Nutzungssituation (Steuerung von Hochwasserrückhaltebecken) oder dem lokalen Hochwassermanagement ergeben.
Neben den übergeordneten Aufgaben im hydrologischen Messnetz spielen bei der Konzeption auch lokale Anforderungen eine Rolle, wie die Überwachung von rechtlichen Regelungen. Für Fragestellungen der Landesbetriebe Gewässer bei den Regierungspräsidien gibt es weitere Messnetze mit derzeit 66 Betriebspegeln.