Erhöhtes Gesundheitsrisiko durch schlechte Luftqualität
Die Luftverschmutzung gilt in Europa als das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko (EEA 2023). Schlechte Luft kann zu verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden, Krankheiten oder sogar vorzeitigen Todesfällen führen.
Das Gesundheitsrisiko ist von der Art der Luftschadstoffe und von deren Konzentration abhängig. Zudem ist entscheidend, wie lange man einer erhöhten Luftbelastung ausgesetzt ist.
Wirkung von Luftschadstoffen
Bei empfindlichen oder vorerkrankten Menschen können negative Gesundheitseffekte bereits bei kurzzeitig erhöhten Luftschadstoff-Konzentrationen auftreten. Diese Beschwerden halten in der Regel nur kurz an, bis sich die Luftqualität wieder verbessert (von wenigen Stunden bis wenige Tage). Darüber hinaus können sich Krankheiten entwickeln oder verstärken, wenn Menschen über viele Jahre hinweg einer erhöhten Luftbelastung ausgesetzt sind. Im Folgenden werden mögliche Wirkungen verschiedener Luftschadstoffe dargestellt:
- Partikel/Feinstaub (PM10, PM2,5 und PM0,1): Je kleiner die Partikel sind, desto tiefer können sie bei der Atmung in die Bronchien und Lungenbläschen vordringen. Die ganz kleinen ultrafeinen Partikel können das Lungengewebe erreichen und sogar in den Blutkreislauf gelangen. Je nachdem, aus welcher Quelle die Partikel stammen, können sie schädliche Stoffe wie Schwermetale enthalten und zu Schleimhautreizungen und lokalen Entzündungen in der Luftröhre oder verschiedenen Bereichen der Lunge führen. Zudem begünstigen die Partikel die Bildung von Ablagerungen in den Blutgefäßen, was zu einem erhöhten Thromboserisiko führen kann.
- Stickstoffdioxid (NO2) ist vor allem für Asthmatikerinnen und Asthmatiker relevant, da erhöhte Konzentrationen zu einer Verengung der Bronchien führen können. Zudem kann eine langfristige Stickstoffdioxid-Belastung über viele Jahre hinweg das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
- Ozon (O3) kann bei hohen Konzentrationen zu einer verminderten Lungenfunktion, zu entzündlichen Reaktionen in den Atemwegen und zu Atemwegsbeschwerden führen. Empfindliche oder vorerkrankte Personen, zum Beispiel Asthmatikerinnen und Asthmatiker, sind besonders anfällig. Generell sollten bei hohen Ozonwerten, die typischerweise an heißen und sonnigen Nachmittagen im Hochsommer auftreten, körperliche Anstrengungen im Freien vermieden werden.
Um die negativen Auswirkungen der Luftqualität auf die Gesundheit zu verringern, wurden auf europäischer und deutscher Ebene entsprechende Regularien beschlossen.