Personen, die in Bereichen mit erhöhter Strahlung arbeiten, unterliegen der Strahlenschutzüberwachung. Nach den jüngsten Auswertungen des Bundesamtes für Strahlenschutz betraf dies in Deutschland im Jahr 2021 etwa 418.000 Personen. Etwa 75 Prozent davon sind medizinisches Personal. Nur etwa 102.000 Personen (25 Prozent) erhielten dabei eine messbare Dosis (Auswertungen aus dem Strahlenschutzregister, BfS 02/2024; Die berufliche Strahlenexposition in Deutschland 2021, BfS 2022). Die mittlere effektive Dosis für diese Personengruppe liegt dabei bei 0,5 Millisievert pro Jahr. [BfS Parlamentsbericht] Für die übrigen 75 Prozent der überwachten Personen lag damit die Dosis unterhalb der Nachweisgrenze.
Medizinisches und fliegendes Personal besonders häufig betroffen
Von diesen Personen sind 55.000 (54 Prozent) medizinisches und 31.000 (31 Prozent) fliegendes Personal. Die mittlere Exposition für medizinisches Personal lag dabei bei etwa 0,31 Millisievert pro Jahr, bei fliegendem Personal bei 0,84 Millisievert pro Jahr (Auswertungen aus dem Strahlenschutzregister, BfS 02/2024; Die berufliche Strahlenexposition in Deutschland 2021, BfS 2022).
Radon erzeugt höchste Individualdosis
Eine relativ hohe individuelle Strahlenexposition an Arbeitsplätzen mit natürlich vorkommenden radioaktiven Stoffen kommt überwiegend durch das Einatmen von Radon und seinen Folgeprodukten zustande. Insbesondere bei der Gewinnung von Wasser gelangt Radon in unterschiedlichen Mengen in die Wassergewinnungsanlagen und entweicht größtenteils innerhalb des Wasserwerkes in die Raumluft der Anlage. So sind in Hochbehältern Konzentrationen von einigen 10.000 Becquerel pro Kubikmeter, bei fehlender Lüftung sogar bis zu 100.000 Becquerel pro Kubikmeter möglich. Personen an Radon-Arbeitsplätzen erhalten somit die höchste Individualdosis von 2,41 Millisievert pro Jahr (Auswertungen aus dem Strahlenschutzregister, BfS 02/2024; Die berufliche Strahlenexposition in Deutschland 2021, BfS 2022).