Für die Erhebung werden über eine Fläche von etwa 100 Quadratmetern mit Hilfe eines Schlittens (Dredge) Sedimentproben vom Seeboden aufgenommen und die enthaltenen Muscheln nach Größenklassen ausgezählt. Die Tiefenverteilung der Quagga-Muscheln wird bei jährlichen Untersuchungen in Wassertiefen zwischen 170 Meter und 251 Meter analysiert.
Larvendichte erstmals rückläufig
Die Ausbreitung der Quagga-Muschel kann auch über die Verteilung ihrer Larven nachvollzogen werden. Bis 2015 war nur die Zebra-Muschel (Dreissena polymorpha), die sich in den Sommermonaten reproduziert, im Bodensee zu beobachten. Im Gegensatz dazu kann sich die Quagga-Muschel auch bei niedrigen Temperaturen fortpflanzen und ganzjährig Larven produzieren. Eine Unterscheidung der Larven beider Muschelarten ist nicht möglich.
Bis 2015 zeigt sich stets eine Spitze der Larvendichte im Sommer, was der Produktion von Larven der Zebra-Muschel entspricht. Im Sommer 2016 wurde dann erstmals eine Quagga-Muschel im Überlingersee gefunden. Seitdem werden Muschellarven das ganze Jahr über in den Wasserproben nachgewiesen.
Die mittlere Larvendichte (Jahresdurchschnitt) hat von 2016 bis 2021 kontinuierlich zugenommen. Im Jahr 2022 lag sie erstmals niedriger als in den beiden Vorjahren. Auch im Jahresverlauf waren die Larvenzahlen deutlich geringer als in den Vorjahren 2019 bis 2021.