Elektroaltgeräte

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Umweltdaten Bericht 2024 01.11.2024

Baden-Württemberg sammelt zu wenig Elektro-Altgeräte

Die umweltgerechte Entsorgung von alten Elektro- und Elektronikgeräten verhindert Brände und schont die Umwelt. Im Gesetz steht eine Sammel-Quote von 65 Prozent. Diese Quote wird in Deutschland nicht erreicht.

Elektro- und Elektronikaltgeräte sind gefährliche Abfälle und gehören weder in den Restmüll noch in die gelbe Tonne oder andere Mülltonnen. Sie können gefährliche Brände verursachen und wenn sie brennen, entstehen giftige Rauchgase. Die gesammelte Menge an alten Elektro- und Elektronikgeräten aus der kommunalen Sammlung in Baden-Württemberg schwankte in den vergangenen zehn Jahren zwischen 80.000 und 87.000 Tonnen und ging 2022 auf 71.000 Tonnen zurück. Nicht berücksichtigt sind die Mengen an Elektro-und Elektronikaltgeräten, die im Handel zurückgegeben wurden.

Um eine optimale Sortierung und bestmögliche Verwertung der wichtigen Rohstoffe zu gewährleisten, werden die Elektro- und Elektronikgeräte in sechs Sammelgruppen unterteilt:

Sammelgruppen der Elektro- und Elektronikaltgeräte

Sammelgruppe Geräte
1 Wärmeüberträger Kühlschränke, Gefrierschränke, Gefriergeräte, Gefriertruhen, Klimaanlagen, Klimageräte, Wärmepumpen, Split-Klimaanlagen, Splitgeräte, Wäschetrockner mit Wärmepumpe
2 Bildschirme Bildschirme, Monitore, TV-Geräte
3 Lampen Lampen
4 Großgeräte ohne PV-Module Waschmaschinen, Öfen, Mikrowellen, Staubsauger, Solarien
5 Kleingeräte bis 50 cm Kantenlänge Tastaturen, PC-Mäuse, CD-Laufwerke, Werkzeug, Toaster, Radiowecker, Fön, Rasierer, Laptop, PC, Handys
6 PV Module Photovoltaik-Module

Quelle: ElektroG

Die kommunale Sammlung von Elektro- und Elektronikaltgeräten aus privaten Haushalten erbrachte im Jahr 2022 mit knapp 71.000 Tonnen 10.000 Tonnen weniger als im Vorjahr. Das sind durchschnittlich 6,3 Kilogramm pro Kopf und Jahr weniger. Die Sammelmengen gingen gegenüber dem Vorjahr in Baden-Württemberg in allen Sammelgruppen zurück. Am stärksten war der Rückgang bei den Bildschirmgeräten (Sammelgruppe 2) ausgeprägt. Dort sank die Menge um 21 Prozent. Die größten Sammelmengen wurden 2022 bei den Kleingeräten (Sammelgruppe 5, rund 28.000 Tonnen) und Großgeräten (Sammelgruppe 4, gut 22.000 Tonnen) erzielt. Höhere Verkaufszahlen sowie die Eingruppierung von Photovoltaikmodulen, motorgetriebenen Möbeln und blinkender Kleidung als Elektrogeräte führten unter anderem zu einer Verringerung der Sammelquote.

Um eine fachgerechte Entsorgung zu gewährleisten, sollten gerade die schweren Geräte wie Wasch-, Spülmaschine, Kühlschrank oder Trockner nicht an illegale Sammler abgegeben werden, sondern bei Ihrem öffentlich-rechtlichen Entsorger. Oft werden die Geräte auch abgeholt oder sie können bei Händlern abgegeben werden. Elektro- und Elektronikgeräte bis zu einer Kantenlänge von 50 Zentimeter müssen im Handel mit einer Verkaufsfläche von über 400 Quadratmetern zurückgenommen werden, zum Beispiel in Baumärkten, Supermärkten, Elektromärkten. Kleinere Geräte wie zum Beispiel ausgediente Ladegeräte nehmen auf Nachfrage auch Drogeriemärkte oder Supermärkte zurück.

Die geforderte Sammelquote wird nicht erreicht

Laut dem Elektro- und Elektronikgesetz liegt die geforderte jährliche Sammelquote bei 65 Prozent der in Deutschland verkauften Elektro- und Elektronikgeräten. Da sich die Verkaufsmenge der Elektro-und Elektronikgeräte in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt hat, die gesammelte Menge aber nur um etwa 40 Prozent anstieg, erreicht Deutschland die geforderte Sammelmenge nicht.

Ihr Beitrag zur verbesserten Sammlung!

In der Broschüre „Unsere Elektro-Geräte“ des Umweltministeriums Baden-Württemberg wird kurz und knapp beschrieben, wie Sie konkret dazu beitragen, gefährliche Abfälle, wie die alten Elektro- und Elektronikgeräte, umweltgerecht zu entsorgen. Sie leisten dadurch zusätzlich einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, da die in den Elektro- und Elektronikgeräten enthaltenen Rohstoffe zu 75 Prozent recycelt werden können und dieses Recycling weniger Energie benötigt als die Förderung und Aufarbeitung der Rohstoffe aus Erzen.


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