Feinstaub entsteht durch Reifen-, Brems- und Straßenabrieb
Der Beitrag des Straßenverkehrs zu den Partikel-PM10-Immissionskonzentrationen an der Messstelle Stuttgart Am Neckartor lag im Jahr 2021 bei 48 Prozent, wobei sich der Anteil des Straßenverkehrs aus den Immissionsbeiträgen durch Abgasemissionen (5 Prozent) und aus den Emissionen durch verkehrsbedingten Reifen-, Bremsen-und Straßenabrieb sowie aus Aufwirbelungen (43 Prozent) zusammensetzt. Die kleinen und mittleren Feuerungsanlagen hatten an dem Partikel-PM10-Wert einen Anteil von 5 Prozent, Industrie, Offroadverkehr, sonstige technische Einrichtungen und biogene Quellen einen Anteil von 10 Prozent. Betrachtet man die Anteile der Verursachergruppen an den Partikel- PM10-Belastungen, wird deutlich, dass der Anteil der lokal beziehungsweise in unmittelbarer Nähe der Messstelle liegenden Quellen einen wesentlich geringeren Einfluss auf die Partikel-PM10-Immissionsbelastung hat als bei den Stickstoffdioxidkonzentrationen. Die Partikel PM10-Grenzwerte werden an der Messstelle Stuttgart Am Neckartor seit dem Jahr 2018 eingehalten.
Warum eine Ursachenanalyse?
Um Maßnahmen verursachergerecht ergreifen zu können, sind zunächst mittels einer Ursachenanalyse die Beiträge der einzelnen Verursacher zur Immissionsbelastung zu ermitteln. Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität sind nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz entsprechend dem Verursacheranteil unter Beachtung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit gegen alle Emittenten zu richten, die zum Überschreiten von Immissionswerten beitragen.
Wie wird die Hintergrundbelastung ermittelt?
Aus den beiden ländlichen Hintergrundmessstationen Schwäbische Alb und Schwarzwald-Süd wurde der ländliche Hintergrund, die großräumige Hintergrundbelastung bestimmt. Der städtische Hintergrund wurde aus den Daten der Luftmessstationen in unmittelbarer Nähe des Standortes abgeleitet. Der lokale Beitrag am Standort ergibt sich aus der Differenz der großräumigen Hintergrundbelastung um den städtischen Hintergrund.
Die Aufteilung des städtischen und lokalen Beitrags auf die Quellengruppen erfolgte anhand der Emissionsdaten des Jahres 2020 im Umfeld der Messstation. Dabei wurde auf die Daten der Raster 5 Kilometer x 5 Kilometer und 300 Meter x 300 Meter zurückgegriffen.