Flächenneuinanspruchnahme

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Umweltdaten Bericht 2024 01.11.2024

Baden-Württemberg will die Flächenneuinanspruchnahme verringern

Die Fläche, die in Baden-Württemberg für Siedlungen und Verkehr genutzt wird, wächst. 2022 waren es 4,6 Hektar pro Tag. Die jährliche Flächenneuinanspruchnahme war 2022 jedoch rückläufig. Ziel ist die weitere Verringerung der Flächenneuinanspruchnahme.

2022 waren 14,8 Prozent Baden-Württembergs von Siedlungs- und Verkehrsfläche bedeckt, insgesamt etwa 529.627 Hektar. Im Schnitt kamen 2022 jeden Tag 4,6 Hektar dazu.

Negative Folgen der zunehmenden Versiegelung

Nach Schätzungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg ist knapp die Hälfte dieser Flächen versiegelt. Versiegelte Böden gehen als Lebensräume für Tiere und Pflanzen verloren. Zudem verlieren sie ihre Funktionen für den Naturhaushalt. Straßen, Schienen und andere Verkehrsbauwerke zerschneiden die Landschaft. Auch das hat gravierende ökologische Folgen.

Der größte Teil der 4,6 Hektar, die Baden-Württembergs Landschaft Tag für Tag an Siedlungen und Verkehrsflächen verliert, wurde vorher landwirtschaftlich genutzt. Meist handelt es sich um Ackerflächen.

Gründe für die Flächenneuinanspruchnahme

Die Flächenneuinanspruchnahme ist unter anderem auf den Wohnraumbedarf der wachsenden Bevölkerung zurückzuführen, aber auch der Bedarf an Infrastruktur und an Flächen für Industrie und Gewerbe besteht nach wie vor.

Wie das Land gegensteuert

Um die Nachfrage nach Wohn-, Gewerbe- und Verkehrsflächen zu decken, setzen das Land und seine Kommunen auf eine qualitätsvolle Innenentwicklung. Diese verfolgt das Ziel, kompakte Siedlungsstrukturen zu schaffen, innerörtliche Freiräume zu erhalten und die Anforderungen an eine nachhaltige Mobilität mitzudenken. Zudem setzt eine qualitätsvolle Innenentwicklung auf die Entsiegelung von Flächen, die dauerhaft nicht mehr für Siedlungs- und Verkehrszwecke gebraucht werden.

Die langfristige Betrachtung zeigt Erfolge. Die Flächenneuinanspruchnahme im Außenbereich der Städte und Gemeinden ist rückläufig. So war die tägliche Neuinanspruchnahme von Flächen im Jahr 2022 niedriger als in den vergangenen drei Jahren. Langfristig will die Landesregierung die Flächenneuinanspruchnahme weiter reduzieren.

Wofür Baden-Württemberg seine Flächen nutzt

Baden-Württemberg bedeckt eine Fläche von 3.574.785 Hektar. Damit ist es nach Bayern und Niedersachsen das drittgrößte Bundesland.

So sind die Flächen verteilt:

Siedlung und Verkehr¹⁾ 14,8 Prozent der Landesfläche 529.627 Hektar
darunter

Verkehr

37,7 Prozent

Wohnbaufläche

30,1 Prozent

Industrie- und Gewerbefläche

14,2 Prozent

Sport-, Freizeit- und Erholungsfläche

7,3 Prozent
Landwirtschaft 44,9 Prozent der Landesfläche 1.603.805 Hektar
davon

Ackerland

57,8 Prozent

Grünland

38,8 Prozent

Gartenland, Weingarten und Brachland

3,4 Prozent
Wald 37,9 Prozent der Landesfläche 1.353.134 Hektar
Gewässer 1,1 Prozent der Landesfläche 39.401 Hektar
Sonstiges 1,4 Prozent der Landesfläche 48.818 Hektar
1) Siedlungs- und Verkehrsfläche ohne Tagebau, Grube, Steinbruch

Datenquelle: Statistisches Landesamt, Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung.


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