Altlasten Überblick

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Umweltdaten Bericht 2024 01.11.2024

Altlasten in Baden-Württemberg: ein Überblick

Der sorglose Umgang mit umweltgefährdenden Stoffen in der Vergangenheit erfordert heute oft Sanierungsmaßnahmen. Lesen Sie hier, welche Altlasten es hierzulande gibt, und wie das Land damit umgeht.

Altlasten sind vielfältig

In Baden-Württemberg sind derzeit 2772 Altlasten und 14.889 Flächen mit Altlastenverdacht erfasst.

Die Quellen der Verunreinigungen sind vielfältig:

Lösungsmittel aus der Metallverarbeitung, Wäschereien und anderen Industriezweigen wurden achtlos weggeschüttet oder gelangten bei Betriebsunfällen in die Umwelt. Auf die gleiche Weise gelangten Benzin und Öle aus ehemaligen Tankstellen in den Boden und von dort in das Grundwasser. Unter alten Gaswerken, heute längst abgerissen, finden sich Teeröle und andere Kohlenwasserstoffe. Schwermetalle wie Blei, Cadmium, Quecksilber oder Chrom sind oft im Untergrund alter Industriestandorte zu finden. Böden sind an diesen Orten ein Archiv der Industriegeschichte – und unsere heutigen Altlasten.

Altlasten und altlastverdächtige Flächen werden unterteilt in

  • Altablagerungen, also alte Müllkippen und
  • Altstandorte, das sind aufgegebene Fabriken und Gewerbestandorte.

Aktuell sind in Baden-Württemberg 925 Altablagerungen und 1847 Altstandorte mit Altlasten bekannt. Zusammen sind das 2772 Altlasten.

Die Schadstoffe in den belasteten Flächen unterscheiden sich nach Gewerbe und entsorgten Abfällen. Auch von ihrer Größe sind Altlasten sehr unterschiedlich – vom kleinen Müllplatz im Wald bis hin zur großen Industriebrache am Stadtrand. Zudem sind die altlastverdächtigen Flächen und Altlasten im Land unterschiedlich verteilt: So finden sich in großen, industriell geprägten Städten mehr betroffene Flächen als in ländlichen Regionen.

Altlasten sind oft unsichtbar  

Im Gegensatz zu Verunreinigungen von Flüssen und Seen sind Altlasten im Boden und im Grundwasser oft nicht auf den ersten Blick erkennbar. Ölschlieren auf dem Wasser oder tote Fische an der Oberfläche sind eindeutige Zeichen für Umweltschäden. Eine Industriebrache zum Beispiel kann im Untergrund hoch belastet sein – zu sehen ist aber nur eine Wiese oder vielleicht verfallene Gebäude. Genauso verhält es sich bei Altablagerungen, die oftmals nur sichtbar werden, wenn durch Rutschungen der Abfall ans Tageslicht tritt. Auch bei Bauarbeiten in Innenstädten können Altlasten sichtbar werden. Um eine Altlast sicher nachzuweisen sind deshalb häufig aufwendige Untersuchungen und Laboranalysen erforderlich.

Altlasten sind relevant

Auch wenn Altlasten oftmals verborgen scheinen, kann von ihnen eine Gefahr für Wasser, Boden, Luft, Tiere, Menschen und Nutzpflanzen ausgehen. Mögliche Gefahren durch Altlasten zu erkennen und einzuschätzen, ist Aufgabe der Bodenschutzbehörden der Städte und Landkreise. Dabei werden sie von der Altlastenbewertungskommission des Landes unterstützt.

TIPP: Grundstückskäuferinnen und -käufer können sich bei den Bodenschutzbehörden der Städte und Landkreise informieren, ob auf der Fläche ein Altlastenverdacht besteht, um nicht unwissentlich ein belastetes Grundstück zu kaufen. Auskunft aus dem Bodenschutz- und Altlastenkataster können Sie im Serviceportal Baden-Württemberg beantragen. Die LUBW hat zudem auch die Broschüre „Altlasten – Chancen und Risiken“, speziell für Grundstückseigentümer und -käufer, herausgegeben.


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