Zahl der Klimabündnis-Unternehmen hat sich verdoppelt
Das im Jahr 2020 eingeführte Klimabündnis BW ist eine freiwillige Partnerschaft zwischen dem Land und Unternehmen. Es gilt das Ziel, unternehmerischen Klimaschutz systematisch umzusetzen, so dass die Unternehmen mittel- bis langfristig klimaneutral wirtschaften.
Mit der Klimaschutzvereinbarung erklären das Land Baden-Württemberg und das klimaengagierte Unternehmen, bei der Erreichung der politischen und unternehmerischen Klimaschutzziele zusammenzuarbeiten. Vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg werden zum Beispiel Hilfestellungen zur Berechnung der Treibhausgase und Vorlagen zur jährlichen Datenerfassung zur Verfügung gestellt. Auch die Vernetzung der Klimabündnis Unternehmen untereinander wird durch Angebote gefördert. Die Unternehmen ihrerseits unterstützen durch ihre Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen die klimapolitischen Ziele der Landesregierung.
Am Klimabündnis BW nehmen 48 Unternehmen teil (Stand 31. Januar 2024). Damit hat sich deren Anzahl im Zeitraum 2021 bis Ende Januar 2024 mehr als verdoppelt. Diese Betriebe haben sich für zehn Jahre besonders ambitionierte Ziele für die Reduktion der von ihnen verursachten Treibhausgase gesetzt und konkretisieren diese mit 5-Jahres-Zwischenzielen sowie mit entsprechenden Maßnahmen. Diese Ziele orientieren sich an den wissenschaftsbasierten Anforderungen der Science Based Targets-Initiative.
Das Klimabündnis BW ist ein Baustein der Klimaschutzstrategie „Unternehmen machen Klimaschutz“.
Klimabündnis Baden-Württemberg: Hintergrundinformationen und Klimaschutzvereinbarung
Aus der WIN-Charta wird die KLIMAWIN
Die KLIMAWIN ist ein Instrument für Unternehmen, um klimaneutral und nachhaltig zu wirtschaften. Sie bietet ein Rahmenwerk für die Berichterstattung über Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Entwickelt hat sich die KLIMAWIN im Jahr 2024 aus der WIN-Charta Baden-Württemberg (WIN Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit), die als Nachhaltigkeitsmanagementsystem speziell für kleine und mittlere Unternehmen konzipiert wurde. Die KLIMAWIN ist ein Baustein der Klimaschutzstrategie „Unternehmen machen Klimaschutz“.
Die Zahl der WIN-Charta Unternehmen hat im Zeitraum 2021 bis 2024 (Stand Januar 2024) um rund 43 Prozent zugenommen. Zusätzlich befinden sich 14 Unternehmen als KLIMAWIN Unternehmen im Beitrittsprozess (Stand Januar 2024). Ein deutliches Zeichen dafür, dass das vom Land initiierte Unterstützungsangebot von den Unternehmen sehr gut angenommen wird. Für bisherige WIN-Charta-Unternehmen gilt eine Übergangsfrist. Sie müssen mit dem Bericht im Jahr 2025 für das Berichtsjahr 2024 im Rahmen der KLIMAWIN berichten, wenn sie Teil des Netzwerks bleiben wollen.
Die inhaltliche Anpassung der WIN-Charta war notwendig. Die Bedeutung des Klimaschutzes in der öffentlichen Wahrnehmung hat stark zugenommen. Daher greift die KLIMAWIN den Klimaschutz und die Klimaanpassung in zwei von zwölf Leitsätzen explizit auf. Klimaschutz ist für die Unternehmen nun ein verpflichtender Punkt, über den berichtet werden muss. Über Maßnahmen zur Klimaanpassung kann berichtet werden.
Zudem haben sich in den letzten Jahren die Vorgaben für die Nachhaltigkeitsberichterstattung weiterentwickelt. Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) wurde die Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung ausgeweitet. Die KLIMAWIN orientiert sich in ihrer Struktur an den Vorgaben der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Die KLIMAWIN und die CSRD adressieren daher dieselben Themen. Mit der KLIMAWIN werden die betroffenen Unternehmen in Baden-Württemberg bei der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben unterstützt.
Die KLIMAWIN ist wie das Klimabündnis BW ein Baustein der Klimaschutzstrategie „Unternehmen machen Klimaschutz“.
Von der WIN-Charta zur KLIMAWIN: Hintergrundinformationen und Teilnahmebedingungen
Das Förderprogramm KLIMAfit bietet Einstieg in den systematischen Klimaschutz
Das Förderprogramm KLIMAfit ist ein niederschwelliges Angebot und unterstützt Unternehmen dabei, ein Klimaschutzmanagementsystem zu entwickeln und umzusetzen. Es richtet sich an Unternehmen jeglicher Größe und Branche sowie an andere Organisationen wie zum Beispiel kommunale Einrichtungen und Vereine in Baden-Württemberg.
Herangeführt an das Thema Klimaschutz werden die Teilnehmenden gemeinsam in einem Konvoi, der aus fünf bis zwölf Betrieben besteht. Die Organisation der Konvois erfolgt durch einen Projektträger, der mit Mitteln aus KLIMAfit gefördert wird. Projektträger können beispielsweise Kommunen oder öffentlich-rechtliche Körperschaften wie Kammern und Verbände sein. Zur Aufgabe der Projektträger gehört unter anderem die Akquisition der teilnehmenden Betriebe und die Auswahl eines Beratungsunternehmens, das die Arbeit des Konvois unterstützt. Der Vorteil des Konvoiverfahrens, dessen Laufzeit sechs bis neun Monate beträgt, liegt im gegenseitigen Erfahrungsaustausch der beteiligten Unternehmen.
Im Jahr 2021 gab es drei Pilotprojekte mit insgesamt 26 teilnehmenden Unternehmen oder Organisationen. Der offizielle Start des Förderprogramms erfolgte mit der Veröffentlichung der Förderrichtlinie im September 2022. Mit Stand Januar 2024 wurden 16 Konvois mit 127 Teilnehmenden gelistet (ohne Pilotprojekte). Damit haben sich bisher insgesamt 153 Unternehmen oder Organisationen an KLIMAfit beteiligt. Diese Zahl enthält Pilotprojekte, abgeschlossene und laufende Projekte. Der Zuspruch zeigt, dass die Unternehmen die Bedeutsamkeit und Dringlichkeit des Klimaschutzes erkannt haben und handeln.
Förderprogramm KLIMAfit: Übersicht zu Projekten und teilnehmenden Betrieben
Förderprogramm KLIMAfit: Hintergrundinformationen und Projektablauf
Das Förderprogramm KLIMAfit ist wie die KLIMAWIN und das Klimabündnis BW ein Baustein der Klimaschutzstrategie „Unternehmen machen Klimaschutz“. Es wurde als Nachfolgeprogramm des Förderprogramms ECOfit ins Leben gerufen.
Weniger Unternehmen nehmen an EMAS teil
Die Zahl der an Eco Managemement and Audit Scheme (EMAS) teilnehmenden Unternehmen ist in Baden-Württemberg rückläufig. Ein Grund dafür ist die Etablierung anderer Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagementsysteme. Dennoch verzeichnet Baden-Württemberg im Vergleich der 16 Bundesländer weiterhin die höchsten Teilnehmerzahlen, was abgeschlossenen Förderprogrammen des Landes zu verdanken ist. Von den bundesweit 1117 registrierten Organisationen fallen 312 auf Baden-Württemberg.