Überwachung Kerntechnischer Analgen

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Umweltdaten Bericht 2024 01.11.2024

Überwachung kerntechnischer Anlagen durch die KFÜ

Die Kernreaktor-Fernüberwachung (KFÜ) dient der Online-Überwachung von kerntechnischen Anlagen in Baden-Württemberg. Bei Überschreitungen von Warnschwellen wird automatisch alarmiert.

Die Kernreaktor-Fernüberwachung (KFÜ) ist ein komplexes System zur Online-Überwachung der kerntechnischen Anlagen in Baden-Württemberg. Mit der KFÜ kann die Einhaltung von Grenzwerten und Schutzzielen überprüft werden. Das System alarmiert beim Überschreiten von Warnschwellen selbstständig das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg als atomrechtliche Aufsichtsbehörde. Auch die Umgebung von abgeschalteten Anlagen wird weiterhin überwacht.

Kontinuierliche Messungen

Das Hauptaugenmerk der KFÜ richtet sich auf die im Rückbau befindlichen Kernkraftwerke an den Standorten Philippsburg, Neckarwestheim und Obrigheim. Zudem werden die Immissionen der grenznahen ausländischen Kernkraftwerke Fessenheim (Frankreich) sowie Leibstadt und Beznau (Schweiz) überwacht.

Tägliche Kontrollen

Die KFÜ überwacht kontinuierlich und automatisch die wichtigsten Betriebsparameter der Kernkraftwerke wie Neutronenfluss, Druck, Temperatur, Füllstand im Primärkreislauf, Dosisleistung, Drücke in verschiedenen Raumbereichen sowie Radioaktivität in Abluft und Abwasser. Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg kontrolliert täglich die wichtigsten Daten, untersucht Unregelmäßigkeiten und wird bei Überschreitung von Schwellenwerten automatisch alarmiert.

Neben dieser anlagenbezogenen Radioaktivitätsüberwachung wird auch im übrigen Landesgebiet die Gamma-Ortsdosisleistung gemessen. In einem 10-Kilometer-Radius um die Anlagen Neckarwestheim, Philippsburg und Obrigheim sind jeweils rund 30 Messsonden angeordnet, die bis zu drei Jahre lang ohne externe Stromversorgung Gamma-Ortsdosisleistung messen. Im Halbkreis auf baden-württembergischem Gebiet um die ausländischen Kernkraftwerke Fessenheim, Leibstadt und Beznau befinden sich jeweils 12 solcher Sonden.

Um frühzeitig vor einem Eintrag radioaktiver Stoffe in die Luft zu warnen, wird die Luft-Aktivitätskonzentration an zwölf Messorten mit Radioaerosol-Messstationen überwacht. In diesen Stationen wird die Umgebungsluft über Filterpatronen geführt, und deren anhaftende Aktivität kontinuierlich ausgewertet. Im Alarmfall werden die Messwerte sofort der Atomaufsicht zur Verfügung gestellt.

KFÜ im Notfallschutz

Ein wichtiges Instrument des vorbeugenden Bevölkerungsschutzes bei einem radiologischen Notfall ist die Bestimmung von Gebieten, die potenziell betroffen sein können. In diesen kann durch Ausbreitungsrechnungen die zu erwartenden Strahlenbelastungen durch freigesetzte radioaktive Stoffe berechnet werden. Die dazu notwendigen Daten werden von Messstationen der Kraftwerke, der LUBW und des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erfasst und analysiert. Ergänzt wird dies durch die Messstellen in der Umgebung der Kernkraftwerke, die den tatsächlichen Verlauf einer möglichen Freisetzung widerspiegeln. Mit diesen Daten können dann Notfallschutzmaßnahmen angepasst werden. Einheiten der LUBW, der Betriebe, des Bundesamts für Strahlenschutz und der Feuerwehr kämen zum Einsatz, um in dem betroffenen Gebiet den Schutz der Bevölkerung sicherzustellen. Die KFÜ wird außerdem für realitätsnahe Simulationen in Übungen genutzt, bei denen das Zusammenspiel der beteiligten Stellen und Systeme geprobt wird.


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