Zufällig entdeckt, landesweit nachgewiesen
Trifluoracetat (TFA) ist der jüngste Stoff im Rahmen der landesweiten Grundwasser-Überwachung. Er ist weit verbreitet. Kein anderer menschengemachter Stoff ist häufiger zu finden. Dabei war es ein Stück weit Zufall, dass die Grundwasserbelastung mit TFA erkannt wurde: 2016 sind bei einem Forschungsprojekt zunächst hohe TFA-Konzentrationen im Neckar aufgefallen. Daraufhin wurde auch das Grundwasser untersucht und diese Untersuchungen nach und nach auf ganz Baden-Württemberg ausgedehnt. Die Ergebnisse können in der Auswertung der Messdaten von 2019-2020 und Auswertung der Messdaten von 2017 nachgelesen werden.
An 95 Prozent der Messstellen gefunden
2019/2020 wurde erstmals das gesamte Landesmessnetz (rund 1900 Messstellen) auf Trifluoracetat (TFA) untersucht und die Substanz an 95 Prozent der Messstellen gefunden: Auswertung der Messdaten von 2019-2020. Das Teilmessnetz Landwirtschaft zeigte dabei die höchsten Konzentrationen. Dies deutet darauf hin, dass TFA aus in der Landwirtschaft verwendeten Pflanzenschutzmitteln als Abbauprodukt gebildet wird.
Im Teilmessnetz geogener Hintergrund, also in Bereichen, die nur wenig vom Menschen beeinflusst werden, waren ähnliche Konzentrationen wie in Regenwasser zu finden. TFA bewegt sich demnach im gesamten Wasserkreislauf und ist fast überall nachweisbar.
Eine problematische Substanz
Es gibt mehrere Gründe, warum TFA so weit verbreitet im Wasserkreislauf zu finden ist:
- TFA wird aus einer ganzen Reihe von Ausgangssubstanzen gebildet:
Neben Pflanzenschutzmitteln können zum Beispiel auch Kältemittel in Klimaanlagen und Medikamente Quellen für TFA sein.
- Hohe Persistenz: TFA ist nicht biologisch abbaubar und verbleibt daher in der Umwelt.
- Hohe Mobilität: TFA ist mit Wasser mischbar und wird in Böden kaum zurückgehalten.
- TFA ist aufbereitungstechnisch kaum aus Wasser entfernbar.
Auch wenn – soweit heute bekannt – TFA gering toxisch ist, sollen weitere Einträge in die Umwelt möglichst vermieden werden.