Naturschutzwichtige Waldflächen

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Umweltdaten Bericht 2024 01.11.2024

Naturschutzwichtige Waldflächen

Die baden-württembergischen Wälder sind nicht nur Rohstoffquelle, Klimaschützer und Arbeitsplatz; mit ihrer Vielzahl an Arten und Lebensräumen sind sie auch wichtig für den Naturschutz.

Die Erhaltung und Stärkung der Biodiversität, also der biologischen Vielfalt, im Wald ist ein wichtiges Themenfeld der Waldstrategie Baden-Württemberg. Entsprechende Waldnaturschutz-Instrumente wie das Alt- und Totholzkonzept, die Waldweide, waldbauliche Konzepte und die Waldnaturschutzkonzeption werden stetig weiterentwickelt.

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Je nach Schutzgegenstand oder Schutzziel werden unterschiedliche fachliche und rechtliche Naturschutzansätze im Wald verfolgt:

  • Kleinräumige, integrative Schutzzonen im Rahmen der „normalen“ Waldbewirtschaftung. Hierzu zählen beispielsweise Waldbiotope oder sogenannte Habitatbäume, also tote oder lebende Bäume, die einen abgegrenzten Lebensraum für verschiedene Tiere, Pflanzen, Flechten oder Pilze bieten.
  • Größere Schutzgebiete wie Schonwälder, Kernzonen in Biosphärengebieten oder Natura2000-Gebiete.

Wälder mit natürlicher Entwicklung

Wälder mit natürlicher Entwicklung sind Flächen, auf denen der Wald ungestört bleibt. Die Ziele der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt 2020 streben für 5 Prozent des Gesamtwaldes eine natürliche Waldentwicklung an.

Umgesetzt wird dies durch die Ausweisung von großflächigen Prozessschutzgebieten. Das können die Kernzonen im Nationalpark oder den Biosphärengebieten oder auch Bannwälder sein. Auch das Alt- und Totholzkonzept, das im Rahmen der Waldbewirtschaftung umgesetzt wird, fördert die Entwicklung natürlicher Waldflächen.

Eine ungestörte, natürliche Waldentwicklung findet in Baden-Württemberg auf über 35.000 Hektar statt. Es kommen stetig neue Flächen hinzu.

Waldbiotope

Im baden-württembergischen Wald sind rund 65.900 Waldbiotope dokumentiert. Mit einer Gesamtfläche von etwa 80.000 Hektar entspricht dies circa 6 Prozent der Landeswaldfläche.

Große Schutzgebiete

Großflächigere Schutzgebiete umschließen sowohl Wald als auch Offenland und verfolgen, teilweise räumlich differenziert, spezifische Naturschutzziele. Große Schutzgebiete sind

  • Naturparke,
  • Nationalpark,
  • Biosphärengebiete,
  • Natura 2000-Gebiete,
  • Natur- und Landschaftsschutzgebiete oder
  • Schonwälder.

Schonwälder haben das Ziel, bestimmte Zustände im Wald durch aktive Waldpflege zu erhalten und dadurch spezielle Arten zu fördern, wie beispielsweise die Waldweide im Schonwald „Lichter Wald“ (Schutzgebiets-Nr. 200413). Im europäischen Schutzgebietsnetz Natura 2000 (FFH- und Vogelschutzgebiete) werden Arten und Lebensräume von europaweiter Bedeutung gepflegt, erhalten und entwickelt. Beispielhaft sind hier die Buchenwald-Lebensraumtypen zu nennen, die mit über 80.000 Hektar Fläche die bedeutendsten Lebensraumtypen der baden-württembergischen Wälder sind.

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