Vorangegangene Interreg-Projekte
Seit Beginn der Interreg-Programme hat es bereits fünf Projekte zur grenzüberschreitenden Luftreinhaltung am Oberrhein gegeben:
1993 – 1995 Luftreinhalteplan Straßburg-Ortenau (Interreg I)
- Erstellung eines gemeinsamen Emissions- und Immissionskatasters
1996 – 2000 Grenzüberschreitende Luftqualitätsanalyse Oberrhein (Interreg II)
- Aktualisierung des gemeinsamen Emissions- und Immissionskatasters. Zusätzlich fanden Immissionsmessungen auf Traversen quer zum Rhein statt, und anhand der Emissionsdaten wurden Ursachenanalysen durchgeführt.
2001 – 2006 Atmo-rhenA (Interreg III)
- Aufbau einer gemeinsamen Internetplattform mit aktuellen und langjährigen Luftmesswerten sowie von Aufbau einer Modellierungskette für die Prognose der Luftqualität über drei Tage (http://www.luft-am-oberrhein.net/).
2012 – 2014 Atmo-IDEE (Interreg IV)
- Rheinüberschreitende Luftreinhaltung im Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau und am Oberrhein. Dabei stand die Bereitstellung von Daten zur Immissionsvorbelastung sowie Emissionsdaten für Genehmigung von Industrieanlagen im Fokus (http://www.atmo-idee.eu/).
2018 – 2020 Atmo-VISION – Strategien für eine bessere Luft am Oberrhein (Interreg V)
- Erarbeitung von 40 Maßnahmen für eine bessere Luft am Oberrhein. Unter anderem wurden zwei Modelle zur Berechnung der Luftbelastung erstmalig für das Oberrheingebiet eingesetzt.
- Grenzüberschreitend wurden die Emissionen der Luftschadstoffe und Treibhausgase sowie der Energieverbrauch und die Erzeugung erneuerbarer Energien erhoben. Mit einer Messkampagne wurde die Luftbelastung grenzüberschreitend erfasst und Ursachenanalysen durchgeführt.
- Nach umfangreichen Tests von Mikrosensoren konnten Straßenbahnen und eine Drohne bestückt und die Mikrosensoren der Zivilgesellschaft (Vereine, Bürger) für Messungen zur Verfügung gestellt werden. Mit dem Ziel, junge Menschen für die Probleme der Luftreinhaltung zu sensibilisieren, wurde umfangreiches Lehrmaterial erstellt. Mit einer Charta soll ein Netzwerk der Akteure im Oberrhein auf dem Gebiet Luft-Klima-Energie aufgebaut werden (https://atmo-vision.eu/de/).
Seit Anfang 2023 laufen die Arbeiten am Projekt „Atmo-Rhena PLUS“ im Rahmen des aktuellen Interreg-VI-Programms Oberrhein (Laufzeit 2023 bis Mitte 2026).
Oberrheinkonferenz als institutioneller Rahmen
Die Deutsch-französisch-schweizerische Oberrheinkonferenz bildet als Institution das Koordinations- und Beschlussgremium für die Zusammenarbeit am Oberrhein. Für die von der Oberrheinkonferenz behandelten Themen wurden verschiedene Arbeitsgruppen eingerichtet, die wiederum spezielle Themen oder die Umsetzung bestimmter Projekte in Expertenausschüssen bearbeiten. Die LUBW beteiligt sich in der Arbeitsgruppe Umwelt der Oberrheinkonferenz unter anderem an den Expertenausschüssen „Luftreinhaltung“, „Klima- und Energie“ und „Technologische Risiken“.
Der Expertenausschuss Luftreinhaltung beschäftigt sich unter anderem mit:
- der Initiierung und Begleitung von Interreg-Projekten zur Luftreinhaltung am Oberrhein,
- dem Erfahrungsaustausch über Themen der Luftreinhaltung wie Mikrosensoren oder Fahrzeugemissionen,
- der Begleitung von Messungen mit Mikrosensoren unter Bürgerbeteiligung und
- der Berichterstattung über die Luftqualität.
Hintergrund der Interreg-Projekte
Um die Zusammenarbeit zwischen Grenzregionen auf wirtschaftlicher und soziokultureller Ebene zu fördern, hat die Europäische Union 1990 die europäische Gemeinschaftsinitiative Interreg ins Leben gerufen. Im Rahmen von Interreg werden seit 1993 grenzüberschreitende Kooperationsprojekte im Bereich der Luftqualität in der Grenzregion des Oberrheins durchgeführt. Die Interreg-Finanzierung stammt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Eine ergänzende Kofinanzierung wird durch die französischen, schweizerischen und deutschen Interreg-Partner bereitgestellt.