Glyphosat im Grundwasser

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Umweltdaten Bericht 2024 01.11.2024

Glyphosat: Viel diskutiert und wenig im Grundwasser gefunden

Das Pflanzenschutzmittel Glyphosat wird in Deutschland viel eingesetzt. Seine Genehmigung ist umstritten. Im Grundwasser in Baden-Württemberg wird es nur selten gefunden.

Weniger Nachweise als für andere Pflanzenschutzmittel

Glyphosat ist wahrscheinlich das derzeit bekannteste Pflanzenschutzmittel (PSM). Es ist dabei lediglich eines von Dutzenden von Pflanzenschutzmitteln beziehungsweise deren Abbauprodukten (Metaboliten), die untersucht werden.

Gefunden wird Glyphosat nur selten. Bei den Messungen von 2019-2020 wurde Glyphosat an drei der rund 1900 Messstellen nachgewiesen. Zum Vergleich: Atrazin wurde an über 50 Messstellen gefunden, obwohl es seit Anfang der 1990er Jahre verboten ist: (Grundwasser-Überwachungsprogramm – Ergebnisse 2022).

Für die seltenen Funde von Glyphosat kann es mehrere Gründe geben:

  • Glyphosat bleibt im Boden und kommt gar nicht im Grundwasser an
  • Glyphosat wird zu der (ebenfalls nachgewiesenen) Aminomethyl-Phosphonsäure (AMPA) abgebaut.

Aktueller Stand der Genehmigung auf EU-Ebene

Glyphosat gehört zu den am häufigsten eingesetzten Breitbandherbiziden. Es gab und gibt Diskussionen, wie giftig Glyphosat ist. 2023 konnten sich die Mitgliedsstaaten der EU nicht auf eine gemeinsame Position einigen. Deshalb hat die EU-Kommission entschieden und eine Verlängerung der Genehmigung von Glyphosat um zehn Jahre bis 2033 verkündet.

Pflanzenschutzmittel allgemein: Weniger Schwellenwert-Überschreitungen als früher

Es gibt eine Vielzahl an Pflanzenschutzmitteln (281 Wirkstoffe waren in 2021 in Deutschland auf dem Markt). Diese bauen sich oft in der Umwelt zu gegebenenfalls ebenfalls giftigen Abbauprodukten (Metaboliten) ab. Die LUBW kann immer nur einen Teil dieser Wirkstoffe und Abbauprodukte messen. Über die Jahre wurden dabei über 200 Substanzen untersucht. Die langjährigen Messreihen zeigen, dass heute weniger Messstellen den Schwellenwert der Grundwasserverordnung überschreiten als in der Vergangenheit. Anfang der 1990er Jahre lagen die Atrazin-Konzentrationen an über 5 Prozent der Messstellen über dem Schwellenwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter. Heute sind es noch fünf Messstellen, also 0,3 Prozent (Grundwasser-Überwachungsprogramm – Ergebnisse 2022).

Das Beispiel Atrazin zeigt, wie langlebig Grundwasserbelastungen sein können. Vorsorge und vorausschauendes Handeln sind daher essentiell für den Grundwasserschutz.


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