Zu den artenreichen FFH-Mähwiesen zählen Magere Flachland- und Berg-Mähwiesen. Sie zeichnen sich durch ihren Blütenreichtum und durch ihre bunte Erscheinung aus und sind durch jahrzehnte- bis jahrhundertelange extensive Bewirtschaftung entstanden.
Warum werden die artenreichen FFH-Mähwiesen auch Magerwiesen genannt?
Das liegt daran, dass in diesen Flächen verhältnismäßig wenig Stickstoff zur Verfügung steht, da sie teilweise gar nicht oder nur im geringen Umfang gedüngt werden. Unter diesen Bedingungen können sich viele bunte Kräuter, die uns ins Auge fallen, deutlich besser durchsetzen als auf nährstoffreichen Böden, wo in der Regel nur wenige schnell wachsende Gräser die Bestände dominieren.
Aufgrund ihrer Pflanzenvielfalt beherbergen die FFH-Mähwiesen auch ein großes zoologisches Arteninventar und sind besonders wertvolle Anziehungspunkte für beispielsweise Schmetterlinge und Wildbienen.
Es gibt unterschiedliche Gründe für den Rückgang der FFH-Mähwiesen während der letzten Jahrzehnte. Hauptursache ist jedoch eine häufig zu intensive Nutzung (zu viele Schnitte, Überdüngung etc.) solcher Flächen.
Weitere Informationen zu den FFH-Mähwiesen erhalten Sie im Infoblatt FFH-Mähwiesen und auf der Seite der LUBW.
Feldhecken und Feldgehölze – Für Biodiversität wichtige Randstrukturen auf dem Vormarsch.
Mit Abstand die häufigsten geschützten Biotope in Baden-Württemberg sind Feldhecken und Feldgehölze. Insgesamt gibt es 11.282 Feldgehölze und 8263 Feldhecken. Von den 1950er- bis 1980er Jahren wurden viele Feldgehölze und Feldhecken im Zuge von Flurbereinigung, durch Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung und die Ausdehnung von Siedlungsflächen beseitigt. Heute sind diese Biotope oft durch Nutzungsaufgabe, Müllentsorgung, Nährstoffeintrag und ihre Lage an Straßen beeinträchtigt. Vor allem die neu entstandenen Feldgehölze und -hecken entlang von Straßen besitzen eine deutlich geringere Biotopqualität als ältere inmitten der Feldflur. Negativ wirken sich hier ein oft relativ hoher Anteil an nicht naturraumtypischen oder nicht standortgerechten Gehölzarten und das in der Regel nicht heimische Pflanzmaterial aus. Das Durchwachsen der Feldhecken und Feldgehölze zu waldähnlichen Strukturen kann ebenfalls zu einem Rückgang der Artenvielfalt und zu einer Beeinträchtigung besonderer Artvorkommen wie zum Beispiel Wiesenbrütern und Feldvögeln führen. Obwohl also die Zahl dieser Biotope in den letzten Jahren stark zugenommen hat, sind bestimmte Ausprägungen weiterhin gefährdet. Auswertungen des HNV Farmland Indikators (HNV Farmland steht für Landwirtschaftsflächen mit hohem Naturwert) zeigen eine signifikante Zunahme in den letzten 10 Jahren bei den Landschaftselementen, wobei diese zu 70 Prozent auf der Zunahme an Hecken, Gebüschen und Feldgehölzen basiert.
Waldbiotope – ökologische Kleinode im Wald
Geschützte Biotope gibt es nicht nur im Offenland. Auch im Wald finden sich wertvolle Anziehungspunkte für seltene Arten. Zusätzlich zur Offenland-Biotopkartierung werden diese über die Waldbiotopkartierung erfasst.
Nähere Informationen hierzu finden Sie im Kapitel Wald.