Untersuchungsergebnisse
Um repräsentative Ergebnisse zu erzielen, wurden an den Untersuchungsstellen die Ergebnisse von jeweils zwei bis drei Untersuchungen des Fischbestands zusammengefasst. Insgesamt erreichen nur rund 25 Prozent der Untersuchungsstellen des Landes eine sehr gute oder gute Qualitätsklasse. Diese liegen erwartungsgemäß in den eher dünn besiedelten Gebieten. 44 Prozent der Untersuchungsstellen werden mit mäßig, 26 Prozent mit unbefriedigend und 4 Prozent mit schlecht bewertet.
Die Fischbestandsuntersuchungen wurden in den Jahren 2014 bis 2020 von der Fischereiforschungsstelle des Landwirtschaftlichen Zentrums für Rinderhaltung, Grünlandwirtschaft, Milchwirtschaft, Wild und Fischerei Baden-Württemberg im Auftrag der LUBW durchgeführt.
Wie wird bewertet?
In rund 500 Gewässerstrecken in Baden-Württemberg wird der Fischbestand regelmäßig untersucht. Natürliche Fischbestände stellen sich nur vereinzelt in gut strukturierten und funktionsfähigen Fließgewässerlebensräumen ein, in denen das Abflussgeschehen seine natürliche Dynamik weitgehend entfalten kann. Wandernde Fischarten sind zudem in besonderem Maße auf längsdurchgängige Gewässersysteme angewiesen, da zum Beispiel Stauwehre für sie oft unüberwindbare Hindernisse darstellen.
Die Grundlage der Fischbewertung stellt das fischbasierte Bewertungsverfahren fiBS dar. Weichen die bei den Bestandsaufnahmen vorgefundenen Fischbestände in ihrer Artenzusammensetzung, -häufigkeit und Altersstruktur stark von den Referenzbedingungen ab, so kann dies neben stofflichen Belastungen auch ein Hinweis zum Beispiel auf Beeinträchtigungen der Gewässerstruktur, der Gewässerdurchgängigkeit oder des Abflussgeschehens sein.