Ehrenamtliche Artenkartierung

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Umweltdaten Bericht 2024 01.11.2024

Ehrenamtliche sammeln Daten zu Amphibien, Reptilien und Libellen

Die flächendeckende Erfassung von Amphibien und Reptilien gelingt in Baden-Württemberg Dank über 200 ehrenamtlich Helfenden. Einfache Methoden regen zum Mitmachen an und liefern die Grundlage für gezielte Schutzmaßnahmen.

Auf etwa 90 Prozent der Landesfläche Baden-Württembergs werden seit 2014 Amphibien und Reptilien von mehr als 200 Ehrenamtlichen kartiert. Bis Dezember 2023 gingen mithilfe dieses Netzes von ehrenamtlich Kartierenden fast 82.000 Fundmeldungen ein, die in die Auswertung einbezogen werden konnten (Stand 12/2023). Im Vergleich zu anderen Artengruppen ist dies eine sehr hohe Zahl an Nachweisen. Die Ergebnisse spiegeln den Erfolg des Projektes wider.

Balkendiagramme zur Anzahl gefundener Amphibien im Zeitraum von 2014 bis 2023. © LUBW
Anzahl gefundener Amphibien im Zeitraum von 2014 bis 2023.
Balkendiagramme zur Anzahl gefundener Reptilien-Arten im Zeitraum von 2014 bis 2023© LUBW
Anzahl gefundener Reptilien-Arten im Zeitraum von 2014 bis 2023 ohne invasive und vom Menschen ausgebrachte gebietsfremde Reptilien-Arten

Projekt seit 10 Jahren erfolgreich

Nur mit den Informationen zur Verbreitung von Arten sind gezielte Maßnahmen zu deren Schutz möglich, wie die Sanierung von Amphibien-Laichgewässern, die Absicherung der saisonalen Wanderkorridore oder die Optimierung von Reptilien-Lebensräumen. Deshalb hat die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart und vier Naturschutzverbänden das Projekt der Landesweiten Artenkartierung (LAK) von Amphibien und Reptilien ins Leben gerufen.

An "LAK Amphibien und Reptilien" beteiligen sich folgende Naturschutzverbände:

Mitmachen kann jede naturinteressierte Person, welche bereits mit den fachlichen Grundlagen der Amphibien oder Reptilien vertraut ist. Die Projektlaufzeit wurde Anfang 2024 auf weitere sechs Jahre bis 2030 verlängert.

Niederschwellige Erfassungsmethoden laden zum Mitmachen ein

Es können alle beobachteten Amphibien- und Reptilienarten gemeldet werden. Besonders im Fokus stehen die sogenannten FFH-Arten, die nach der Europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) geschützt sind. Die beobachteten Arten werden über eine Eingabemaske im Internet eingegeben. Beobachtungen können mittels Foto oder Video hinterlegt werden. Kartieranleitungen und weitere Hilfestellungen werden auf den Projektseiten im Internet zur Verfügung gestellt. Weiterhin erfreuen sich die Projektleitungen über neue Ehrenamtliche bei der LAK Amphibien und Reptilien.

Zentrale und digitale Datenerfassung ermöglicht einen landesweiten Überblick

Die Kartierung erfolgt landesweit auf Grundlage von 5 x 5 Kilometer großen Rasterfeldern des UTM-Koordinatensystems (UTM5-Raster; UTM: Universal Transverce Mercator). Insgesamt wird Baden-Württemberg von 1581 dieser Rasterfelder abgedeckt.

Die Kartierenden übertragen die Daten in ein Internetportal. Die Daten werden so über eine zentrale Datenbank der Naturschutzverwaltung Baden-Württemberg zugänglich gemacht.

Die Ergebnisse der Kartierung sind für die Öffentlichkeit in Form von regelmäßig aktualisierten Karten einsehbar (Aufruf der Karten unter LAK Amphibien und Reptilien > Ergebnisse Amphibien und Reptilien).

Artenkartierung erfolgt auch für Libellen

Seit 2019 wird die Landesweite Artenkartierung durch die Artengruppe der Libellen erweitert. Mithilfe der Mitglieder der Schutzgemeinschaft Libellen BW e.V. (SGL) wurde eine systematische Kartierung entwickelt und ein dauerhaftes Monitoring etabliert. Die Daten sind eine wichtige Grundlage für die Überarbeitung der Roten Listen und geben einen hervorragenden Überblick über die Arten im Land. Auch hier liegt ein besonderer Schwerpunkt auf den sogenannten FFH-Arten.

Koordiniert wird das Projekt über die Schutzgemeinschaft Libellen in Baden-Württemberg. Weitere Informationen erhalten Interessierte über deren Internet-Seiten.


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