Im deutschlandweiten Gebietsmittel gab es rund 2024 und damit überdurchschnittlich viele Sonnenstunden (langjähriges Mittel der Referenzperiode 1961-1990: 1607 Sonnenstunden). Damit war 2022 das sonnenreichste Jahr in Deutschland seit 1951.
Probleme, die mit der meteorologischen Entwicklung einhergingen, waren starke Trockenheit und anhaltende Hitzewellen.
Rekorde bei Wassertemperaturen im Bodensee Obersee
Der Anstieg der Lufttemperaturen wirkt sich auch auf die Wassertemperaturen im Bodensee aus. Die Temperatur des oberflächennahen Wassers im Bodensee (Seemitte) ist in den vergangenen 30 Jahren angestiegen. Im Jahr 2022 wurde mit einer Jahresmitteltemperatur von 14 Grad Celsius ein neuer Höchstwert erreicht. Besonders die im Sommer beobachteten oberflächlichen Wassertemperaturen waren überdurchschnittlich warm und kletterten im August bis auf ungefähr 25 Grad Celsius.
Um die witterungsbedingten Schwankungen der Temperaturen auszugleichen, werden für klimatische Untersuchungen Mittelwerte über längere Zeiträume verglichen. Auch hier zeigt sich der Anstieg der Wassertemperatur im Bodensee: Im Mittel über die vergangenen 30 Jahre (1993 bis 2022) war das Oberflächenwasser um 1,3 Grad Celsius wärmer als im Vergleichszeitraum von 1962 bis 1990.
Die Temperaturen im Tiefenwasser zeigten während der letzten zehn Jahre ebenfalls einen Anstieg. Über das ganze Jahr 2022 wiesen die Tiefenwassertemperaturen in 250 m Wassertiefe außergewöhnlich hohe Werte auf. Beginnend mit 5,2 Grad Celsius im Januar, einem Wert, der noch einmal 0,1 Grad Celsius höher als im Vorjahr zu dieser Zeit war, stieg die Temperatur bis zum Jahresende auf 5,3 Grad Celsius. Im Mittel über die vergangenen 30 Jahre (1993 bis 2022) war das Tiefenwasser um 0,3 Grad Celsius wärmer als im Vergleichszeitraum vom 1962 bis 1990.
Damit reiht sich das Jahr 2022 wie die letzten Jahre und Jahrzehnte klar in die generelle Tendenz der Erwärmung des Bodensees durch den Klimawandel ein.